Mittwochmittag
Ich habe zum Glück gestern schon einiges gepackt und einen Plan, was ich noch packen muss, damit ich nach dem Mittagessen schon bald losfahren kann Richtung Interlaken.
Dieses Jahr muss ich auch noch einplanen, ein Zelt zu schleppen, da wir tatsächlich campieren. Mit Zelt. Am Greenfield. Auf dem Zeltplatz. Öfters mal was Neues.
Es ist nicht so, dass ich noch nie gezeltet hätte an einem Greenfield, aber es ist bestimmt schon über 10 Jahre her. War damals geplant, dass ich bei einem Freund im Zelt penne. Aber irgendwie war “mein” Zelt dann immer besetzt, so dass ich auf dem Gepäck bei anderen Freunden schlafen durfte, in mein Auto pennen ging oder bei nem Freund, der in Matten wohnte, unterkommen konnte. Kurz, lief nicht so gut 🙂
Nach dem Essen und Gepäck fertig packen, düse ich los.
Es hat zur Abwechslung Stau, egal ob über Bern oder über den Brünig.
Aber egal, ich hab ne tolle Playlist, singe jetzt schon laut und falsch mit und freue mich auf die Tage im Berner Oberland.
Kurz nach 16 Uhr komme ich in Interlaken an und werde auf einem Parkplatz weitab von Gut und Böse und praktischer Gehdistanz geleitet. Ich steh auf nem Feld, welches immerhin den Kreisel beim Eingang irgendwo sieht. Oje, zum Glück hab ich nicht noch Gepäck und zwei Zelt zu schleppen. Ah, warte.. Doch… Kacke.
Egal, ich geh mal anstehen.
Bei der Warteschlange stell ich mich wohl etwas unbeholfen an, der Typ neben mir, ohne Gepäck, nimmt mir meine Zelte ab und erklärt, dass er mir mit meinem Gepäck gerne helfen kann, da er selber nix zu tragen hat. superlieb. Im Gespräch kommt dann heraus, dass er der kleine (oke, er war n Kopf grösser als ich) Bruder einer Freundin meines Kollegen ist. Die Welt auf dem Bödeli ist halt einfach ein Dorf.
Da er noch ein Ticket benötigt, versuchen wir zuerst in der Schlange eins zu bekommen. Aber als wir uns der Kasse nähern, sind wir uns einig, dass es wohl schneller geht, wenn er einfach da eins holt. Entsprechend kriegt er seinen Bändel direkt und muss nicht mehr anstehen. Wir verabschieden uns und ich stehe gefühlt noch ne weitere Stunde an.
Nach dem ganzen Anstehen, laufe ich bis zum Mittelalter Dorf und finde dahinter mein Camp für die nächsten paar Tage. Camp Ebri Bern, mit den lustigsten, besten und liebsten Chaoten, die man sich für so ein Camp vorstellen kann. Es stehen schon weitere Zelte da und ein Pavillon wird noch aufgebaut. Funfact: Mister Fibunacci vom letzten Jahr hilft mir beim Aufstellen der Zelte. Danke dir für den Hammer 😉
Als meine Zelte stehen und ich mal ne Runde absitzen kann, haben es auch Timo und Paul mit ihrer Gruppe geschafft und sind endlich angekommen beim Camp. Es fängt langsam an zu tröpfeln und wir werden kurz mal hektisch, weil Timo ein Zelt dabei hat, das im Gegensatz zu meinem nicht einfach hingeworfen werden kann und dann steht. Neee, das Teil braucht Mucke, Spucke und etwas Hirnzellen. Schwierig für uns, aber doch machbar.
Ich muss leider während des Aufstellens des Zeltes gehen, da ich noch Online DnD geplant habe und bei mürggu Strom anzapfen muss, damit ich durch die Kampagne komme.
Also wieder alles zurück latschen zu meinem Auto, das gefühlt irgendwo in Bönigen steht. Auf dem Weg zu dem Feldparkplatz begegne ich einem Typen, der ebenfalls sein Auto vom Feld fahren muss. Wir diskutieren noch, wo wohl die Ausfahrt sei, und finden uns dann in unseren Autos, beide wieder vor der verschlossenen Einfahrt, beide etwas verwirrt. Wir lösen es aber sehr elegant, indem der Typ dann einfach die Absperrung zur Seite schiebt und ein fremder Fussgänger uns helfend das Absperrband hochhält, damit wir unten durchfahren können. Liebes Greenfield Parkplatz Team, bitte das nächste Mal die Ausfahrt etwas besser beschildern.
Dann nach Unterseen fahren. Und bemerken, dass mein Miniauto schon etwas Mühe hat, um zum Haus meines Freundes zu fahren. Haha, da bin ich direkt froh, schlafe ich nicht hier, ich würde wohl durchdrehen, jeden Tag durch diesen engen Weg hin und her fahren zu müssen.
Ich komme bei den Leuten der vergangenen Greenfield WG an und wir plaudern noch kurz, bevor sie sich bereit machen, aufs Gelände zu gehen, während ich mich für die nächsten paar Stunden in einen Kampf mit meinem Halb Ork stürze.
Mit Technikproblemen und Monstern kämpfend, überlebe ich den Abend doch irgendwie und packe meinen Nerd Kram zusammen, um mich wieder auf den Flugplatz zu begeben, in der Hoffnung, meine Buddies schnell wieder zu finden.
Natürlich hab ich die Schliessung des Offiziellen Parkplatzes um knapp 5 Minuten verpasst und parkiere nun direkt bei der Gästeregistration. Immerhin näher als bei meiner Ankunft.
Zurück beim Camp hab ich nun endlich etwas Zeit für Timo. Der noch so gar nicht in Partystimmung ist. Wir plaudern noch etwas und er macht sich schon bald mal auf den Weg ins Zelt, während ich die Chübel Truppe im Bravo Hits Zelt suchen gehe. Etwas traurig bin ich schon, es läuft ja gar kein Backstreet Boys Song. Dafür ganz viel anderer… ähm…. Musikalischer Dünnsinn? Oke, ich gebs zu, wenn nicht gerade Backstreet Boys läuft, ist das Bravo Hits Zelt einfach nichts für mich. 😀 Ich kenne die “neuen” Lieder der letzten 15 Jahre nicht wirklich und bin auch nicht so motiviert, jetzt schon mit vielen betrunkenen Menschen eng herumzuhüpfen.
Also mache ich mich auf den Weg, Camp Freunde zu treffen, die draussen stehen. Auch hier gibt es paar witzige Gespräche und unter anderem wollen mich Leute über die Bar heben, damit ich dem Bartypen ein Tattoo zeigen kann. Zum Glück frage ich ihn zuerst, ob er mich sehen kann und als er dies bejaht hat, zeige ich ihm mein Linkin Park Tattoo.
Irgendwann, nicht allzu spät, aber spät genug, mache ich mich auf den Weg ins Zelt, packe mich in zig Schichten Klamotten und geh pennen.
Was für ein toller Start ins Greenfield Wochenende.
Donnerstagmorgen, es wird wohlig warm um knapp 7 Uhr. Vorher halb erfroren, jetzt schon fast heiss. Das Konzept “Zelten” überzeugt mich noch nicht so ganz.
Ich stehe auf und es ist noch ruhig in unserem Camp. Also geh ich mal Richtung Lidl Camping Market, um was zum Frühstück zu holen. Ich möchte hier nur kurz erwähnen => Ganz mieses Konzept, das Ganze. Egal. man steht an, bekommt nen Bestellzettel und nen Flyer in die Hand gedrückt und muss dann aufschreiben, was man gerne hätte. Also keine spontanen “Brauch ich nicht, aber liegt hier grad rum” Einkäufe, welche es öfters mal gibt auf nem Camping Markt. Nicht mein Problem. Egal, ich fülle den Zettel aus und gebe ihn brav ab. 2x Wasser, 1x Kartoffelsalat, 1x Popcorn und 1x Banane, weil beim Anstehen plötzlich alle Bananen möchten.
Oke, für die Bananenlieferung bin ich zu früh dran. Verständlich, bis die von Afrika in Interlaken ist, geht es noch n paar Stunden. Egal. Ich bezahle und bemerke, dass mein Einkauf mit über 12.- sehr teuer ist, obwohl ich relativ wenig bestellt habe. Und dann bemerke ich, dass ich zweimal Kartoffelsalat bezahlt habe. Und weil es nicht möglich ist, mir mein Geld zurückzugeben, erhalte ich halt eben zweimal Kartoffelsalat. Der nur knapp 500gr klein ist.
Ich mache mich auf den Rückweg zum Zelt und langsam gibt es ein paar Menschen, die da rumgammeln. Etwas unmotiviert esse ich meinen Kartoffelsalat, aber bin trotzdem happy über das Essen. Vor lauter DnD gestern hab ich nämlich das Abendessen verpasst 😀
Timo ist mittlerweile auch wach und sitz in der Nähe.
Da fällt mir ein, dass ich nen Hick in meinem Bein habe von seinem Zelt.
ivi: “Timo, hab ich dir schon gesagt, dass mich dein Zelt angegriffen hat?”
Timo: “Nein”
ivi: “Dein Zelt hat mich angegriffen”
Glucksen vom Kollegen, der neben uns sitzt und der Meinung ist, dass diese Konversation absolut Sinn gemacht hat. Ja, hat sie wirklich. Das war ne wichtige Information. Ich habe übrigens immer noch nen Flecken am Bein von diesem Angriff.
Nach dem Frühstück fahr ich mit Timo, Björn und Ändu ins Migros Interlaken, da ich dort eigentlich meine Schwester und meinen Arbeitskollegen abholen will, resp am nahen Bahnhof. Wir rechnen aber aus, wenn wir schnell sind mit Einkaufen, dass ich die Jungs dann auch wieder zurückfahren kann. Und tatsächlich sind wir so rasch mit Frühstückskaffee und Vorräte einkaufen, dass ich sie wieder bis Matten möglichst nahe zum Haupteingang fahren kann, bevor ich am Bahnhof in Interlaken stehen sollte. Danke hier an den Securityherrn, welcher mir geglaubt hat, als ich ihm hoch und heilig versprochen habe, sofort wieder zurückzukommen mit meinem Auto und ich ihm auch problemlos meinen Ausweis dagelassen hätte, für die 3min bis ich wieder da gewesen wäre.
Dort angekommen, steigen meine Schwester und Hattrick, der Arbeitskollege schnell ein und wir düsen nach Wilderswil zu Meier. Da dieser noch nicht zu Hause ist, deponieren wir das ganze Gepäck meiner Schwester vor der Haustüre, geben meinen Autoschlüssel ab, da ich mein Auto heute hier stehen lassen werde und es im Notfall umgeparkt werden könnte und wir machen uns zu Fuss auf den Weg Richtung Festival Gelände.
Von der Festival WG Meier bis zu unserem Camp auf dem Zeltplatz ist es etwa gleich weit, wie mein erster Parkplatz, welcher am anderen Ende des Zeltplatzes war. Daher kommen wir auf unsere paar Schritte heute. Auf dem Zeltplatz platzieren wir unsere Vorräte, Hattrick richtet sich kurz ein und lernt ein paar Leute vom Camp kennen und dann machen wir uns auf den Weg ins Konzertgelände, damit wir sicher pünktlich zu den Alphornbläsern anwesend sein werden.
Es startet ein Tag voller toller Konzerte. Irgendwo hab ich meine Schwester und Sandy verloren, irgendwo sind Meier und Stähli unterwegs und irgendwann, spät, kommen sogar noch mürggu und Konsorte aufs Gelände.
Nach Hollywood Undead verziehen wir uns wieder ins Camp, ich glaube, da sehe ich Paul heute zum ersten und letzten Mal, um danach wieder für Swiss & die Anderen mit Fin und Hattrick zur Nebenbühne zu pilgern. Dafür verpasse ich gerne etwas Papa Roach, denn ich hatte echt super Spass an dem Konzert und die Lieder der bestesten Band der Welt hängen immer noch in meinem Kopf rum.
Natürlich konnte das den Auftritt der besten Band der Welt dann absolut nicht schmälern, welche zwei Stunden später auf der Hauptbühne spielten. Ich mag die Herrn Doktoren einfach. Auch als dann einer nach dem anderen unserer Truppe beim Die Ärzte Konzert forfait gibt, (“Ich muss aufs Klo”, “Ich bin müde”, “Die spielen eh nicht mehr so lange”…) und ich am Schluss eigentlich nur noch mit Timo am Rumjohlen und Rumhüpfen bin, haben wir noch nen riesen Party.
Auf dem Rückweg zum Camp kaufe ich mir bei dem Merch Stand noch ne Greenfield Decke (Suuuuper Kuschelig) und ne Greenfield Mütze. Beides perfekt, um heute Nacht nicht zu frieren. 😀
Im Camp sind wir die letzten oder ersten oder einfach einzigen, die zu der Zeit zurückgekommen sind. Wir plaudern noch kurz und Timo erzählt mir einen Witz, den glaube ich nur wir beide super lustig fanden, auch als wir den zwei Tage später noch irgendwelchen Leuten erzählt haben:
Zwei Männer unterhalten sich.
Sagt der Eine (1): “wenn ich aus dem Haus gehe, lasse ich das Licht brennen“
Der andere (2): „Warum denn das?“
1: „Wegen den Einbrechern“
(hier die Stimme beim Erzählen etwas anpassen und mit viel Verständnis sagen:)
2: „Aber das musst du doch nicht, die haben eigene Taschenlampen“
*hihi*
Und wir lernen von unseren Zeltnachbarn, das man den Ausdruck „biffele“ für Kiffen nutzen kann. Noch nie gehört.
Wir gehen in unsere Zelte und ich wickle mich, wie ein Burrito, in die neue Greenfield Kuscheldecke. Ich friere immer noch etwas, aber jetzt immerhin mit Kappe und Decke. Glücklich und kaputt, nach dem ersten Konzerttag.
Freitagmorgen.
Es ist kurz nach halb fünf und ich werde wach, weil es plötzlich LEISE ist.
Wenn man sich schon so an den Lärm als White Noise gewöhnt hat, dass einem das Ausschalten aller Musikanlagen in der Partymeile als unterbewusst störend vorkommt. Egal, ich muss dringend aufs Klo, da ich ja schon mal wach bin. Also schäle ich mich aus meinem Schlafsack, der Decke und den sonstigen zig Schichten und trotte Richtung Klo Anlage. Ruhig um diese Zeit und einfach nur schön.
Nach dem Besuch auf der Toilette husche ich wieder ins Zelt und schlafe nochmals ne Runde. Es wäre ja eh noch niemand wach, sondern wohl eher immer noch.
Um ca 8 Uhr stehen wir auf. Hattrick macht sich auf den Weg nach Hause, er kann bei einer Hochzeit der Trauzeuge sein und macht daher heute Konzertpause. Ich habe keine fixen Konzertpläne und gehe heute einfach mit, wo Freunde sein werden. Wir wollen aber nach dem Frühstück noch an den Baggersee und kurz bei mürggus Familie vorbei zum Hallo sagen.
Ich trotte also langsam wieder gemütlich nach Wilderswil in die Meier Festival WG.
Dort essen wir etwas und ich fahre mit meiner Schwester an den Brienzersee bei Bönigen. Später kommen auch mürggu, seine Frau, Sandy und noch zwei weitere Freunde von ihnen dazu, aber eher spät und ich und meine Schwester fahren schon wieder zurück zu Meier. Dort essen wir noch was zu Mittag und beschliessen, dass wir es versuchen, mit dem Auto nähe an den Haupteingang zu kommen, als wenn wir am einen oder anderen Ende des Flugplatzes parkieren müssen. Gesagt, getan und wir finden tatsächlich einen Parkplatz, einigermassen angenehm zum Laufen vom Haupteingang des Festivalgeländes in der Mitte des Flughafens entfernt.
Zeitunterschied von ca 6h
Ich bin gerade nicht sicher, welche Bands ich heute gesehen habe und wo ich überall war. Heute war ein “ich treffe überall Leute, esse und trinke mit denen und verliere sie dann wieder spontan” – Tag. Ein highlight ist sicher auch der Planted Stand, mit seinen richtig geilen Tender Sticks. Dafür hat der Unmeat Wagen gefehlt. =(
Es hat geregnet und entsprechend sind wir auch mal nur im Vorzelt bei Timo gesessen und haben darauf gewartet, dass es nicht mehr regnet. Mal waren d viele Leute, mal war ich mit Fin und dem Mittalalterdude, der irgendwie auch da war, allein. Danke noch fürs helfen mit den Heringen um Timos Zelt herum 🙂
Ich hab gehofft und gezittert, dass mein kleines Zelt wasserdicht bleibt bei dem Wetter. Und tatsächlich, blieb es auch, ausser man ist ihm von innen angekommen. Zum Glück bin ich klein.
Es gab da diese Stalker Situation / Diskussion, welche irgendwie creep war.
Es gab Treffen mit uralten Bekannten und ganz neuen Gesichtern und jede Begegnung hab ich mit ganzem Herzen genossen.
Ich hab Parkway Drive richtig gut gefunden und überlege gerade jetzt, wie dieser echt tolle, eher ruhige Song geheissen hat. Wo sind die Fans, die mir helfen könnten? (Habs grad gefunden, ich meinte “Darker Still” => https://www.youtube.com/watch?v=tEtO2yaX304 ) Live kam der richtig geil rüber.
Und auch Sabaton haben mich überrascht.
Dann gab es da noch diesen merkwürdigen Brauseshot, den wir gratis erhalten haben und mich irgendwie schon leicht hat fliegen lassen.
Als ich ins Zelt zurückkehre, ist es schon spät. Das nennt sich Real Festival Experience oder so, hab ich mir sagen lassen. Und trotzdem gibt es Leute, die erst jetzt ihre deponierten Jacken / Pullis in meinem Zelt noch abholen kommen. Keine Ahnung, wie ihr es nach Hause geschafft habt.
“Mein Mann hat mich sitzen gelassen und ist schon mal nach Hause gegangen, SCHON WIEDER” xD Bin direkt froh, ist mürggu jetzt in deiner Obhut und nicht mehr in meiner *hihi*
Die Nacht ist weniger frisch als die letzten zwei und ich friere nicht. Dafür schlafe ich auch nicht lange, da ich nach knapp 2,5h von lustigen Gesprächen bei uns im Camp geweckt werde und im Halbschlaf beschliesse, mit zu den lustigen Stimmen zu setzen.
Es ist Samstag. Morgen. Um 6:30.
Die lustigen Stimmen gehören zu Voby und Jamie, einem von Paul adoptierten Iren, welcher am Greenfield bei der Lichttechnik arbeitet und in Deutschland wohnt. Jill ist auch da, aber eher halb am Pennen und sieht in etwa so fit aus, wie ich mich fühle. Mein Aussehen kommentiere ich eher nicht. Zelten hat mich auf die Idee gebracht, dass ich das mit dem Schminken auch einfach lassen kann. Was solls, abgefuckt ist auch in Ordnung. Dann bin ich etwas weniger ein Panda frühmorgens 🙂 Ich setz mich zu der lustigen Truppe und wir quatschen viel Unsinn (Voby: “look, this is a „gradi“ “), haben scharfe Nachos auf dem Tisch und spielen Riesen- Jenga frühmorgens. Ich gewinne. Ich glaube 2 von 3. Oder 2 von 2… Auf jeden Fall gewinne ich. Und ja, natürlich schreibe ich genau jetzt Jamie an, um nachzufragen, wie hoch ich gewonnen habe. xD Wir einigen uns, dass wir nicht mehr sicher sind, aber dass 2 von 3 sich gut anhört. Und das ich gewonnen habe. Soll ich nochmals schreiben, wer Sieger war? 🙂
Plötzlich taucht Nicä auf, mit dem Spruch «Ich muss mich nur noch kämmen gehen, gebürstet wurde ich schon» Danke dafür, ich hab echt fünf Minuten lang über den Spruch gelacht.
Im Verlauf des Vormittags stösst Hattrick wieder dazu, der gestern dann doch nicht mehr aufs Gelände gekommen ist. Macht nix, Wetter war eh eher nass und so konnte er die Hochzeit seines besten Freundes auch richtig geniessen.
Auch heute gibt es keine “Muss ich dringend gesehen haben” Slots. Daher bleib ich auch einfach mal ruhig im Camp sitzen oder ich schaue, dass ich möglichst viele Freunde, Bekannte und Kollegen irgendwie und irgendwo nochmals treffe. Natürlich auch Dänu vom Greenfield Trupp zwei, mit seiner immer grünen Jacke. Und nein, ich mag ihn nicht nur wegen seiner Jacke.
Wir haben uns am Donnerstag schon kurz gesehen, aber auch da war schon wusel, wusel angesagt.
Lustigerweise kommt genau auch noch Pädu vorbei, um sich zu verabschieden. Er geht nach knapp einem Tag Konzert am Greenfield schon wieder nach Hause. Es ist 22 Uhr. Wir definieren, dass Pädu jetzt als Synonym für “Alt” genutzt werden darf, da er es nicht mehr aushält, ohne Familie einen Tag lang weg zu sein. Und ne ganze Nacht lang weg sein, wäre ein absolutes Unding. Müsste ich ein schlechtes Gewissen haben, dass ich mir ein paar Nächte mit Freunden und quasi Familie gönne? Nein, ich denke nicht.
Wir schaffen es Jana tanzen zu sehen im Rckstr Zelt und ich treffe Aleh wieder, die wunderschöne Feuertänzerin.
Nach dem letzten Konzert versuche ich mich noch von Jamie zu verabschieden, aber der Bereich vor der Hauptbühne wird schon geräumt von den Security. Och nee.
Da ich nur knapp 2.5h geschlafen habe, hab ich nach dem letzten Konzert eine Krise und komme aus dem Gähnen gar nicht mehr raus. Und es wird immer enger im Rckstr Zelt. Daher verziehe ich mich bald mal nach dem letzten Konzert in mein Zelt. Und schlafe, sobald ich mich in meine tausend Schichten eingewickelt habe. Ob ich mir nächstes Jahr Wärmebeutel mitnehmen sollte?
Oder n Zeltbuddy, der als Ofen dient? Ich überlege noch. Hab schon einen Plan, wie das Zelt weniger nass sein könnte, wenn es regnet. Zelten macht doch ganz schön Spass, muss ich zugeben.
Frühmorgens hab ich ne Nachricht von Jaime, dass wir uns verpasst haben, er uns aber Greenfield Shirts dagelassen hat. Oh no. wir vereinbaren, dass er nochmals vorbeikommt, wenn wir beim Abbauen der Zelte sind, um sich richtig zu verabschieden, da er nicht so schnell irgendwo wiederzutreffen sein wird. Und er kommt tatsächlich nochmals vorbei im Camp um uns Goodbye zu sagen.
Beim Zeltabbau findet mein Zeltnachbar: “Das Gute am Abbauen ist, man braucht keine Anleitung” und macht dann irgendwas komplett Verkehrtes 🙂 Ja, das Innenzelt hängt man zuerst aus. Und ja, du hast ein Innenzelt. Ich liebe Menschen.
Hattrick macht sich schon mal auf dem Heimweg als sein Zeugs gepackt ist. Ich warte noch, bis Timo ready ist, um sein riesiges Zelt zusammenzupacken. Konnte er nicht allein aufstellen, wird also auch zusammen eingepackt.
Wir wissen jetzt, auch Timo kann ein Burrito sein, wenn er möchte.
Bis alle mal alles gepackt haben, ist schon kurz vor Mittag.
Ich stelle Timo, Timo und Vany an den Bahnhof Interlaken mit einem Auto, das noch ganz ist, obwohl es auf dem Festival Parkplatz geparkt war und das mit viermal Campinggepäck so übervoll ist, dass ich selber überrascht bin.
Dann fahre ich in die Festival WG Meier, um zu frühstücken oder schon eher um Mittag zu essen.
Da die Züge voll sind, fahre ich meine Schwester noch bis nach Bern und dann mache ich mich auf den Weg heim, zu den Jungs. Mein Kopf voller wunderschöner Erinnerungen und mein Herz angefüllt mit Liebe, die ich dank Freunden und tollen Tagen sammeln konnte.
Beste Tage im Jahr!
Sprüche und Erkenntnisse vom Greenfield 2023:
- alti froue, di hei meh falte, das rändiert meh zum bügle 😁
- Kobolde und Eichhörnchen haben beide einen langen, buschigen Schwanz
- biffelet (kiffe)
- Die Lieblingsfrucht von Beethoven ist Banananaaa (xD)
- wär sleept isch doof
- Kann man einem Iren auch «irischstämiger Brite» sagen
- «i ha hunger» – «iss doch de louch» – «weso seisch em björn louch?» – « nei, de björn steit näbem louch»