Adieu Loge-Restaurant

Seit ich in Winti unterwegs bin gehen wir in die Loge. Ob nur auf ein, zwei Drinks oder auf ein leckeres Essen, hier fühlt man sich einfach wohl. Sogar an Silvester haben wir uns als Tradition jeweils das Silvestermenü der Loge gegönnt.

Und nun ist das Restaurant geschlossen. Welch trauriger Tag!

Wir wussten, das auf Ende August das Restaurant schliessen wird (bei der Bar, dem Kino und dem Hotel bleibt alles wie gehabt). Also sind wir am Mittwoch nochmals spontan in den Oberen Graben  gefahren, um nochmals in der Loge zu essen.

Bei der Ankunft sehen wir schon farbige Zettel, auf denen steht „Heute letzter Tag. Restaurant ab 27.08 geschlossen“.

Waaas? Wir wollten doch noch jeden zweiten Tag bis Montag vorbei kommen, um was zu essen. Öu man!

Als hin gesessen, Standard-Drinks bestellt und in die Menükarte geguckt. Es gab schon einige gestrichene Menüs, aber das Red Thai Curry, das mein Holder immer bestellt, war noch drauf. Schnell das feine Tartar (halbe Portion für mich) und das Curry mit Shrimps bestellt und vorab noch einen Salat, damit wir nicht verhungern müssen.

Der Salat ist lecker wie immer. Die Nostalgie steigt schon langsam, es gibt sogar noch dunkles Brot im Brotkörbchen.

Dann das Curry, das allerletzte Curry in der Loge. Die Zutaten hätten noch genau für dieses eine Curry gereicht. Was für ein Glück!

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Und natürlich das Tartar, welches immer, wirklich immer nach wenig aussieht und ich am Schluss immer, ja wirklich immer, kämpfen muss. =)

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Hach, wir schwelgen in Erinnerungen während dem Essen. Kann es den wirklich sein, die Loge ohne Restaurant?

Ob es ev wirklich eine Brunchoption geben wird? Oder ob das ganze zu einer Trend-Lounge umgewandelt wird? Ob das Loge Team nun anfängt in den oberen Räumlichkeiten selber Bier zu brauen?

Man weiss es nicht.

Und das ist ok.

Lassen wir uns überraschen.

Und bis dahin schwelgen wir noch in Erinnerungen und behalten die letzte Restaurant-Rechnung, mit dem letzten Red Thai Shrimps Curry in Ehren.

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Eidechsen im Goldenberg

An einem sonnigen Tag, ist das Restaurant Goldenberg in Winterthur sehr zu empfehlen. Nicht nur das Essen und der Service ist klasse, sondern auch die Aussicht und die Ruhe sind einmalig

(Auch an Schlechtwettertagen isst man hier ausgezeichnet)

Man hat einen weiten Blick über Winterthur, und ist trotzdem schön abgelegen vom ganzen Lärm der Stadt.

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Und wenn die Sonne die Steinmauer aufgewärmt hat, findet man vielleicht auch ein paar Zaungäste, welche ganz schön bunt dem Sonnenbaden frönen.

Ich habe schon länger keine Eidechsen mehr in der Schweiz gesehen, welche so friedlich die Wärme der Sonne genossen haben.

Schön, dass es das noch gibt!

Blinde Kuh – Essen im Dunkeln

Essen im absoluten Schwarz.

Der Gedanke hatten wir schon lange mal. Aber irgendwie vergisst man das man wollte, nicht jeder hat gerade Zeit oder irgendwas anderes passt nicht. Ergo, man würde zwar wollen, tut aber trotzdem nichts dafür auch mal ein Ergebnis zu erhalten.

Da meine ergänzende Hälfte im Januar Wiegentag hatte, hab ich spontan ein Essen in der Blinden Kuh reserviert und ihm nur verraten, das wir wohin gehen.

Mit einem minutiösen Plan sind wir über den Bahnhof Zürich, um dort auf dem grossen eBoard noch die Smileys von meinem Holden an zugucken, und dann weiter mit dem Tram Richtung Seefeld.

Das Restaurant ist abgelegen und nicht direkt im Kuchen der Stadt. Dementsprechend ist meine Herzblatt eher verwirrt, als das er eine Ahnung hätte, wo wir hin gehen.

Erst als wir direkt vor dem Restaurant stehen, wird ihm klar was geplant ist.

Im Foyer melden wir uns an und geben unseren Krempel in ein Schliessfach. Handy, Uhr und was sonst noch alles leuchten könnte muss auch abgegeben werden.

Danach werden wir von einem netten Herrn ins unendliche Dunkel geführt.

Das sieht dann etwa so aus:

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Wenn man am Tisch Platz genommen hat, passiert erstmals nicht viel.

Das ist gut so, den diese unendliche Schwärze ist am Anfang ziemlich erdrückend. Man erkennt nichts, man kann Entfernungen nur schwer einschätzen und durch den kurvigen Tunneleingang verliert man auch ein Stück weit die Orientierung. Kurz gesagt, alle Sinne sind verwirrt und müssen sich zuerst wieder sammeln.

Zum Essen haben wir ein Überraschungsmenü bestellt. Das heisst, wir haben keine Ahnung was wir gleich essen werden. =)

Das Essen ist sehr lecker, aber durch das raten, was wir überhaupt essen, ist das Geniessen ein Stück in den Hintergrund gerückt. Daher empfehle ich eher eine Wahl des Menüs, welches man selber wählen kann, damit man sich nicht mit Rätseln aufhalten muss.

Zwei oder drei Bisse waren auch richtig eklig, aus meiner Sicht eine Mischung aus Bää und Gschlüder.  Was genau das war konnten wir weder erschmecken, noch mit der Auflösungs-Karte des Menu Surprise eruieren. Was unter anderem auch ein Grund ist, warum ich nur noch wissen möchte, was ich esse 😉

Zu Essen gab es folgendes:

wpid-DSC_0053.jpgDie Karte erhält man beim gehen, damit man prüfen kann, was man alles erkannt und was einem total überrascht hat.

Gegessen wird natürlich mit Messer und Gabel, aber da keiner zuguckt, kann man ohne Problem mit den Händen erfühlen, ob der Teller leer ist. Der vierte Gang ist nämlich ein feuchtes Handtuch, für die Hände.

Ich war von der ganzen Atmosphäre sehr angetan und kann das Erlebnis sehr weiter empfehlen. Spannend war auch, das man in der Dunkelheit weniger den Drang hat zu sprechen. Wir konnten da ohne Problem sitzen und einfach gar nichts sagen und die Stimmung, die Dunkelheit und alles drumherum wirken zu lassen.