Berndeutsch: Schloss und Schloss

Mal wieder eine lustige Geschichte aus dem Arbeitsalltag.

Wir sind dabei, eine alte Abstellkammer als Büro neu einzurichten, damit wir mehr Platz erhalten. Für diese Abstellkammer sollte ich das Türschloss austauschen lassen, damit alle Schlösser bei uns gleich sind.

Im Berndeutschen (auf jeden Fall da wo ich her komme, ich frag da immer bei meiner Familie nach, wenn mich die Zürcher verunsichern) kann man mittels Betonung von einem Türschloss und einem Schloss (Burg) unterscheiden.

Das Türschloss wird mit langgezogenem O gesprochen: „Ds Schloos, vor Igangstüre…“

Das Schloss (Burg) wird aber normal, mit zischendem S gesagt: „Ds Schloss ufem Hüggu obe..“

Ein Berner erkennt also aus dem Satz „Hiä hesch dr Schlüssu für dis Schloss“ ob damit der Schlüssel für ein Schloss zum abschliessen gemeint ist (Veloschloss, Türschloss, Vorhängeschloss, etc) oder ob damit ganz einfach seine Burg gemeint wurde.

Alle anderen müssen halt Frage, für was genau Sie nun einen Schlüssel erhalten haben. 😉 Wie kompliziert….. =D

Gibt es in eurem Dialekt auch spezielle Betonungen, welche nur in eurem Dialekt einen Unterschied macht? Wenn ja, bitte schreiben.

Berndeutsch: „gängälä“ und „grümschelä“

Zwei neue Berndeutsche Wörter, welche man in Zürich gerne mal verwechselt, wenn ich danach frage:

 

gängälä

hierzu hab ich im netz einen super spruch gefunden, welcher noch perfekter berndeutsch gar nicht sein kann: „gang geng gredi gäge gümlige ga guge ob gerber gödus gielä caramel gängälä.“

wer die übersetzung dazu benötigt: „Geh immer geradeaus gegen Gümligen, um nachzuschauen ob Gerber Gottliebs Buben ihr Geld für Karamell ausgeben.“

Gängälä bedeutet so viel wie „Geld ausgeben für etwas schönes“ (das man eigentlich gar nicht benötigt“. Im Züri-Deutsch haben wir hierzu kein Wort gefunden. Zürcher kaufen sich nie etwas, das sie nicht brauchen 😉

 

grümschele

wenn jemand etwas am „ume grümschele“ ist, dann ist er sich am verzetteln im detail, und beschäftigt sich mit irgendetwas unwichtigem. grümschele kann spass machen, meistens hat man danach aber kein endergebnis, weil man nur bisschen geguckt und hin und her geschoben hat, aber nicht so richtig was aufgeräumt, gesucht/gefunden, etc hat.

Berndeutsch: Pfanntatze und Tirggeli

Was genau stehlt sich ein Zürcher unter diesen beiden Begriffen vor?

Pfanntatzen? Mal noch gar nichts =D

Tirggeli? Na, der berühmte Zürcher Tirggel natürlich =D

 

HAHA, weit gefehlt.

Den Zürcher Tirggel kannte ich bis dahin noch gar nicht. Der sieht folgendermassen aus:

Migros Tirggel

Das Gebäck das ich meine sieht aber nicht wirklich ähnlich aus wie das da oben, sondern wie folgt:

Naaaa, Überrascht? Genau, wir Berner sagen den Schenkeli auch „Tirggeli“ =) Nun die Bonusfrage: Wer kennt den noch die „Schlüferlis„?

Zu den Pfanntatzen muss ich eigentlich nicht so viel sagen. Wer sich nicht vom merkwürdigen klingen direkt abschrecken lässt, kann eigentlich mit den Worten Pfann und Tatzen schon sehr viel kombinieren.

Pfanntatzen sind also……. *trommelwirbel* ……… Topflappen!

Simpel, oder? =)

(Das Beste an solch Wortdiskussionen finde ich ja immer, wenn mich die Leute (Anderskantöndler) dann fragen „öhm, wie genau sage ich dem Ding jetzt eigentlich selber?“ Wer hat nun Mühe mit welchem Dialekt? 😉  )