Ds Vögeli und d Chue

Es vögeli isch emau ufeme strommascht obe ghocket und het so is tau abe glueget. dert hets gseh, das sini kolegin, e chue, lut schreiend am verbi seckle isch….
was isch äch da passiert, hets vögeli dänkt und isch dr chue nache gfloge!„du, chue“, seit z vögeli „was isch passiert, wirum springsch de du so was gisch was hesch drvoo?“
da seit d chue zum koleg, am vögeli: „i weises o nid, mis herrchen het plötzläch gaaanz grossi öigli gmacht u gseit: „paaaanik, lauf muhkuh, lauf“, u da bini gseklet was das züg häut…“
ds vögeli isch ganz paff gsi! so dumm chön doch niemer si,eifach dervo ds seckle! es het au si schnuff zäme gno u gseit „so, itz geisch zrugg zu mürggu, und fragschne wiso er so panik het und so verwirrt isch“
d chue het ds vögeli gross agluegt und de ischere i sinn cho, das toni molkerei ganz ir nechi isch u schliessläch het si scho ewig kes joghurt me gha.auso, i ga zrügg, het d chue gseit.
u scho ischsi drvo zöttelet. nach langä stundä chunt si ganz verschwitzt bi mürggu a…
mit letschter chraft bringt si ä satzt usä. si mues säch zämänä, schliessläch isch d sach ärnscht u mürggu isch vrwirrt…abr si rafft säch zum nä letschtä hüffäli bruchbari chue zämä u puschtet:
„scheisse, hani iz vrgässä joghurt z chouffä?!“
mürggu, i sire verwirrheit: „ja, was machemer itze da?
gang ga tani mäuche und schlez no es paar schrube zieher desume….“ wosi so zu tani latschet, chunt wider ds vögeli cho ds
flüge und da dänktsi, chum itze seckleni e rundi wäg!
si isch gsecklet und gsecklete, und isch eifach nid witer cho.!!! bisi gmerkt het, dasi uf mürggus loufband secklet und deswäge geng blibt wosi isch.ahaaaa, iz ischärä äs liechtli ufgangä….darum isch mürggu so verwirrt, wüuer immer nie merkt, daser nid witer chunnt, wüu är sich uf sim loufband befindet!!!!!
a soooooooooooooo, iz isch aus klarFertig.

Die Geschichte eines Orangensaftes

Es war einmal vor langer, langer Zeit, ein kleiner Orangensaft. Er stand im Regal in der Migros neben vielen anderen kleinen Orangensäften.

Doch dieser Saft war anders.

Er war ganz traurig und fühlte sich, trotz der Gesellschaft der anderen Säfte sehr, sehr einsam. Die anderen Orangensäfte konnten ihn nicht verstehen und wollten ihn trösten, indem sie ihm erzählten, dass es ihm doch an nichts mangle. Aber der kleine Orangensaft liess sich nicht vom Geschwafel der anderen beeinflussen. Er hörte in seiner Verzweiflung gar nicht mehr zu. Andauernd schaute er verstohlen zum Regal gegenüber. Diese prächtigen Colaflaschen benied er wirklich. Ständig träumte er davon auch mal so toll zu sein. Der Gedanke an Kohlensäure in seinem Innern liess ihn nicht mehr los. Da er aber genau wusste, dass dies niemals möglich sein würde, versank er noch tiefer in seiner Verzweiflung und im Selbstmittleid.

Mit der Zeit wurde sein Verlangen eine Cola zu sein einfach zu gross. Er schnappte sich seinen Strohhalm, der noch an ihm klebte und funktionierte diesen um in einen Füller. Anschliessend rekelte er sich, bis er sich den Kassenzettel vom anderen Regal ergattern konnte und setzte auf:

„Liebe Welt, liebste Orangensäfte und Orangensäftinnen, liebe Lageristen und Lageristinnen. Dies ist der wahrscheinlich einzigste Abschiedsbrief eines verzweifelten Orangensaftes, den sie je gesehen haben und je sehen werden.
Ich halte dieses Leben hier im Regal einfach nicht mehr aus! Ich sehne mich mehr nach Kohlensäure, als ihr euch überhaupt vorstellen könntet. Und mit jedem Tag wird das Verlangen stärker. Es zerreisst mich und meine Gedanken kreisen ununterbrochen nur noch um dieses eine Thema: ICH WILL EINE COLA SEIN!!! Da ich leider keine guten Beziehungen zu Rechtsanwälten oder Notaren habe, setze ich mein Testament auf diesen Kassenbon. Ich möchte meinen gesamten Besitz, das heisst, meinen Strohhalm, meinem besten Freund, dem grünen Textmarker, der im fünften Regal von hinten lagert, vermachen. Nicht der Wertzählt, sondern nur, dass ich ihm viel verdanke und somit meine Dankbarkeit ausdrücken möchte. Es tut mir leid für alles!
Ich habe euch alle lieb!!! Küsschen und danke für alles!
Ich velasse nun diese Orangensäfte, dieses Regal, diese Migros, diese Welt, dieses Universum und erlöse mich somit von meinem immer grösserwerdenden Schmerz.
In Liebe, euer kleiner Orangensaft.“

Und sodann er das letzte Wort gekritzelt hatte, stürzte er sich in die Tiefe.
Sein Saft verteilte sich 6 Regale tiefer auf dem ganzen Boden und man roch förmlich seine Erleichterung.
Wir denken nun alle an ihn, den kleinen Orangensaft, der uns immerwieder vor augenführt, dass wir niemals mit dem zufrieden sind, was wir sind oder haben.

Denkt zwischendurch an ihn und überlegt, was ihr alles an Reichtum und innerem Wert besitzt ?

(Original geschrieben von spoliatrix, in Erinnerung an eine vergangene Ascom Zeit)

Ä dürzogne Usflug

oder Dr Versuech, ä Wettbewärb z’gwinne

bluemeleinI ha nech ire andere Gschicht scho mou vor Frou Gärber verzeut. Jo genau, die wo mer gäng verschmitzt winkt, we si mi gseht u müesam äs Lächle uf d’Lippe bringt, schüsch aber meh truurig i d’Wäut luegt u nid weis, was me chönnt mache, ussert dr Vergangeheit nochez’tuure u z’plange uf d’Mueter, wo se nie me wird chönne abhole u heinäh. Im Gägesatz zu mimm Froueli isch aber d’Frou Gärber gäng für ne dumme Spruch z’ha u cha ou tiefgriifendi Witz no verstoh u loht mängisch ou no ä serige Spruch lo gheie.

Jedefaus ha mer mou d’Zyt wöue näh, mit dr Frou Gärber uf d’Pischte z’goh – we si de überhoupt wott. I bi gspannt go lütte. Damit ig jo ke Yversucht gägeüber mimm Standardbsuech due generiere, we das müglech wär, hani bewusst ä „abnormale“, d.h. nid mi normau Bsuechstag gwäut, resp. bi am Obe nachem Znacht uftoucht, fasch heimlech u nume unger dr Türe.

Äs het klappet u innerlech ha mi druf gfröit, mit em Outo vor ferieabwäsende Arbeitskollegin ä chline Usflug zmache. Äs wär me aus drnäbe gsi, weni ine Club wäri mit mimm Fahrgascht, drumm bini standardmässig gäges Seeli gfahre. Dr Wäg vom Parkplatz zum grüene Bänkli a d’Strahle vom letschte Sunneliecht vor de Gwitterwulke isch scho wider mit de Gedankegäng ums Stärbe überschattet gsi. Nüt Nöis i däm Sinn, dä Wunsch vom chönne goh. Aus geborene Frögler hani natürlech chli afo bore u stüpfe, – was me mir zwar früecher scho paar Mou rächt übu gno het, wüu ig ke Rue gäh ha, bis ig gwüsst ha, was Sach isch oder äbe Meis bercho ha.

Hie hani du wider chli meh vernoh. Vom äleini sii, vor Sehnsucht nach de Eutere. Ou das d’Frou Gärber schynbar mou ä liebe Maa gha het, wo gstorbe isch. Näbem Wunsch vom Heigoh (wohäre weiss si nid), het mi hüt dr Wunsch überrascht, dass si wieder wetti go Schaffe. Chli dumm hani äuä scho zur Wösch usegluegt, wosi mini entsprächende Frog mit „i ha bim Herr Couchepin im Bundeshus gschaffet“. Werum und öb überhoupt isch nid definitiv klar worde, scho nume, wüu mi Hiwys, dass är aus Bundesrat grad dr Rücktritt erklärt heigi. „Jä was, Bundesrat isch är gsi?“ U sofort simer wider i d’Melancholie zrügg gheit u i ha müese dar dänke, wi me mir sinerzyt het probiert, s’positive Dänke wider hinger füre z’näh u dr Momänt z’gniesse. Dr Widerspruch vor Situation het sech innerhaub vo Sekunde ufdo. So het sech d’Feschtstellig „I bi dumm, mis Hirni spinnt“ und d’Feschtstellig „äs isch eifacher, negativ z’dänke, wüu’s eim zeigt wird. S’Positive isch zwar do, aber dr Schmärz vor Sehnsucht isch grösser“. Immerhin het mini Bemerkig, das ig i däm Fau soudumm sigi, wider äs Lächle uf di truurige Lippe zouberet. Äs isch sowieso no schwirig, öpperem, wo demänt isch, klar z’mache, dass Demänz ä Chrankheit isch und nüt mit Dummheit z’tüe het, vor auem, we de no serigi Gedankegäng machbar si u eim s’Läbe würklech us Sehnsucht verleidet. I ha motivierend wöue würke u uf di romantischi Stimmig am See gwise u luege i vertröimti Ouge. Wo si de emu ou mit de Gedanke sigi u öb si mir zuelosi. Klar losi zue u dänke grad drüber noch, was äch mi Vater grad macht. D’Kontroufrog het mer d’Bestätigung gäh vom „dopplete“ Dänke u ha mers nid chönne verchlemme z’sprütze: Tüppisch Frou, gäng uf mehrere Äbine dänke u nächer verwungeret due, we mir Manne nid noche möge bi öine Gedankegäng. Ihres härzhafte Lache het mi wahnsinnig ufgsteut, wüus mer glunge isch, chli positiv z’würke.

Si luegt mi iidringlech ah u seit plötzlech: dir heit schöni Hoor. Itz mues me müsse, das ig mir us angere Überlegige mou entschide ha, ä Cheer nid zum Göifi z’goh u ou dr Bart chli lenger lo zwärde. Gseht zwar nid unbedingt aamächelig us, het aber dr Vorteu, dass so weniger unerwünschti emotionali Zwüschefäu chöi passiere. S‘Ziu wäri eigetlech gsi bis mindeschtens nach de Summerferie z’warte. I dänke, das wird sech no chli hiizieh, wüu scho angeri Bewohnerinne miner Hoor grüemt hei. Wiso söu ig de uf – angäblech – normali Lüt lose, wo mer emotionau ke Brot abhoue, wes angerne gfaut u so emotionau chöi provitiere. U mi störts nid. I ha dr Frou Gärber eifach erklärt, das ig mou wider Luscht heigi gha, se lo z’wachse, wüu ig scho aus Gieu mit füfzäni Hoor bis wyt über d’Achsle heigi gha. Mit der Usred bini quasi zum Judas worde – obschon, i ha jo nume einschisch gloge.

Werum chunnt de vo öpperem wi dr Frou Gärber di banali Fschtstellig: Dir heit rächt. U nid ä Spruch vo Midlife-Crises, wi vo aune angere, wo nid im Hus vor Frou Gärber wohne?

D’Sunne isch mittlerwile hinger de Rägewulke, wo ä mystischi Form vom ne Einhorn bercho hei, verschwunde u es het schnäu afo chuele. Sofort isch mit dr Chüeli ou wider dr Lätsch fürecho. D’Sehnsucht nach dr Mueter het wider Überhang gno.

Dr ungstiut Durscht darbender Liebi erdrückt u dr Wunsch hei zgo isch akut worde, hei, nid zur Mueter, hei, i d’Residänz vor Frou Gärber.

 

Isch jo nid sicher, dass mit dere Gschicht, wo eigetlech ke Gschicht isch, sondern es Erläbnis, bi develi.ch ä Schangse berchunnt, dr Wettbewärb zgwinne, aber wenn doch, würd ig dr Sack „Bananen-Flanke“ wähle und d’Büecher is Tusch-Buech-Regau steue z’Soledurn ar Aare aus Spänd. U wes de unbedingt mues si, cha ig s’Ganze ou is Hauchdöitsche übersetze, was natürlech nie meh so guet würd z’läse si.

© 15.06.2009/08.07.2015/rabbit59

Die Geschichte wurde für meinen Wettbewerb zum 300. Blog Beitrag geschrieben.